Zukunft der Fotografie – Künstliche Intelligenz im Fokus
Die Fotografie hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Mit der Einführung der digitalen Fotografie und der immer leistungsfähigeren Kameratechnologien hat sich auch die Art und Weise, wie wir – egal ob Profi oder Hobbyfotograf – Bilder aufnehmen und bearbeiten, grundlegend verändert. Eine der spannendsten Entwicklungen der letzten Jahre ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Fotografie.
In diesem Beitrag werfe ich einen persönlichen Blick auf den aktuellen Stand der Technik, die zukünftigen Entwicklungen und die ethischen Aspekte, die mit der Nutzung von KI in der Fotografie verbunden sind. Außerdem zeige ich ein paar praktische Beispiele. Ich hoffe, dieser Beitrag ist hilfreich und regt zu weiteren Diskussionen über die spannende Zukunft der Fotografie an!

Stand der Technik
Künstliche Intelligenz hat bereits einen festen Platz in der Fotografie gefunden. Hier sind einige der wichtigsten praktischen Anwendungen, von denen wir als Hobbyfotograf:innen schon heute profitieren:
- Automatische Bildbearbeitung: KI-gestützte Software wie Adobe Photoshop, Lightroom, PortraitPro oder Luminar (um nur einige zu nennen, die ich selbst im Einsatz habe) nutzen Algorithmen, um Bilder automatisch zu verbessern. Diese Tools können automatisch Belichtung, Kontrast, Farben und Schärfe anpassen, was dir viel Zeit spart. Aber auch Funktionen wie das Entfernen von Hautunreinheiten oder das Hinzufügen von Effekten sind nur einige Beispiele, welche die automatische Bildbearbeitung heute schon leistet.
- Motiverkennung und -verfolgung: Viele moderne Kameras und Smartphones nutzen KI, um Motive zu erkennen und zu verfolgen. Dies ist besonders nützlich bei der Aufnahme von sich schnell bewegenden Objekten, wie bei der Tier- und Sportfotografie, wo schnelle Bewegungen präzise erfasst werden müssen. Aber auch im Alltag, beispielsweise beim Fotografieren spielender Kinder, ist ein automatischer Augenfokus nicht mehr wegzudenken.
- Bildkomposition: KI-gestützte virtuelle Assistenten geben dir während des Fotografierens Tipps bzw. Vorschläge zur Bildkomposition, um dich bei der Erstellung ästhetisch ansprechender Bilder zu unterstützen. So können Kameras und Apps an das Einhalten der Drittelregel erinnern oder auf das Vermeiden von störenden Elementen im Hintergrund hinweisen. Kurz: Diese Assistenten helfen dir, die besten Einstellungen für verschiedene Szenen zu wählen oder dich an wichtige Kompositionsregeln zu erinnern.
- Rauschreduzierung und Detailverbesserung: KI kann helfen, das Bildrauschen in deinen Fotos zu reduzieren und gleichzeitig Details zu verbessern. Dies ist besonders nützlich bei Aufnahmen mit schlechten Lichtverhältnissen oder bei Verwendung hoher ISO-Werte.
- Kreative Filter und Effekte: Die Anwendung von Filtern und Effekten ist eine etablierte Möglichkeit, deine Bilder auf kreative Weise zu verändern. Viele Fotobearbeitungs-Apps bieten darüber hinaus KI-gestützte Filter und Effekte, mit denen du z.B. den Stil berühmter Maler auf deine Fotos anwenden oder realistische HDR-Effekte erzeugen kannst.
- Automatische Sortierung und Verwaltung: KI kann dir helfen, deine Fotosammlung zu organisieren. Tools wie Google Fotos nutzen KI, um deine Bilder automatisch zu sortieren und zu kategorisieren, z.B. nach Personen (Stichwort: automatische Gesichtserkennung), Orten oder Ereignissen. Dies erleichtert das Auffinden bestimmter Fotos erheblich.
- Verbesserung der Smartphone-Fotografie: Smartphones, wie das Apple iPhone, Google Pixel, Samsung Galaxy und andere, nutzen KI, um die Qualität der Fotos zu verbessern. Funktionen wie Nachtmodus, Porträtmodus und Szenenerkennung basieren auf KI-Algorithmen, die automatisch die besten Einstellungen für jede Aufnahme wählen.
- Deepfake-Technologie: KI kann verwendet werden, um realistische Bilder und Videos zu erstellen, die in der Realität nicht existieren. Dies hat sowohl kreative als auch problematische Anwendungen.
Kurz: Durch die Nutzung dieser KI-gestützten Tools und Funktionen kannst du deine Fotografie schon heute auf das nächste Level heben und gleichzeitig Zeit und Mühe sparen, ohne den Spaß beim Experimentieren und Fotografieren zu verlieren.
Zukünftige Entwicklungen
Wenn ich auf die zukünftige Entwicklung – sagen wir einmal in den nächsten fünf Jahren -, werden wir mit weiteren spannenden Entwicklungen im Bereich der KI in der Fotografie rechnen können:
- Verbesserte Bildqualität: KI wird in der Lage sein, die Bildqualität weiter zu verbessern, indem sie Rauschen reduziert, Details hinzufügt, Verwacklungen ausgleicht und Farben optimiert.
- Personalisierte Bildbearbeitung: KI-Algorithmen werden in der Lage sein, den individuellen Stil eines Fotografen zu lernen und automatisch anzuwenden, was den Bearbeitungsprozess erheblich beschleunigt.
- Erweiterte Realität (AR): KI wird eine Schlüsselrolle bei der Integration von AR in die Fotografie spielen, indem sie virtuelle Elemente nahtlos in reale Szenen einfügt.
- Automatisierte Fotografie: Drohnen und autonome Kameras werden dank KI in der Lage sein, selbstständig beeindruckende Bilder und Videos aufzunehmen.
Ethische und rechtliche Aspekte
Mit den Fortschritten in der KI-Technologie gehen aber auch wichtige ethische sowie rechtliche Fragen einher. Als Hobbyfotograf fragst du dich vielleicht, ob du Bilder, die mithilfe eines KI-gestützten Tools erzeugt wurden, auf deiner privaten Homepage und in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram veröffentlichen darfst.
Da ich kein Jurist bin, kann und werde ich hier keine abschließende Antwort oder gar eine Rechtsberatung geben. Es gibt jedoch einige wichtige Punkte, die bei der Nutzung von KI-Tools hinsichtlich des Datenschutzes und des Urheberrechts zu beachten sind:
- Datenschutz: Die Nutzung von KI in der Fotografie erfordert oft den Zugriff auf große Mengen an Bilddaten. Es ist wichtig sicherzustellen, dass diese Daten sicher gespeichert und verwendet werden. Viele Fotografie-Apps speichern und verarbeiten deine Fotos auf ihren Servern. Wo diese Server stehen und welche Datenschutzrichtlinien dort gelten, ist oft entscheidend für die Einhaltung des Datenschutzes – so wie wir ihn in Deutschland kennen. Achte daher darauf, dass die App-Anbieter transparente Informationen darüber bereitstellen, wie und wo deine Daten gespeichert werden.
Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen Apps deine ausdrückliche Einwilligung einholen, bevor sie personenbezogene Daten verarbeiten. Dies gilt insbesondere für Fotos, auf denen Personen erkennbar sind. Du hast das Recht, jederzeit Auskunft über die gespeicherten Daten zu verlangen und deren Löschung zu beantragen. - Manipulation und Authentizität: KI kann verwendet werden, um Bilder zu manipulieren, was die Authentizität von Fotografien infrage stellt. Dies ist besonders problematisch in Bereichen wie Journalismus und Dokumentarfotografie.
- Urheberrecht und das Recht am eigenen Bild: Wer besitzt die Rechte an einem Bild, das von einer KI erstellt oder bearbeitet wurde? Diese Frage wird in den kommenden Jahren immer wichtiger werden. In Deutschland gilt das Recht am eigenen Bild, das besagt, dass Fotos von Personen nur mit deren Einwilligung veröffentlicht werden dürfen. Dies gilt auch für Fotos, die du mit Fotografie-Apps bearbeitest und teilst.
- Vorurteile und Diskriminierung: KI-Algorithmen können Vorurteile (engl. „bias“) und Diskriminierung verstärken, wenn sie auf voreingenommenen Datensätzen trainiert werden. Es kann zu Verzerrungen oder Verfälschungen von Studienergebnissen kommen, die durch den Einsatz künstlicher Intelligenz nicht eliminiert, sondern sogar gefördert werden. Die Forschung spricht hier vom sogenannten Bias-Effekt. Es ist wichtig, diese Risiken zu (er)kennen und zu minimieren.
Berücksichtige diese Aspekte um du sicherstellen, dass deine Daten bei der Nutzung von Fotografie-Apps geschützt und due keine Rechte Dritter verletzt.
Mein erstes Zwischenfazit …
Die Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Fotografie in den kommenden Jahren weiter zu revolutionieren. Während die technologischen Fortschritte viele Vorteile bieten, ist es aus meiner Sicht aber ebenso wichtig, die ethischen Herausforderungen zu berücksichtigen und verantwortungsvoll mit dieser mächtigen Technologie umzugehen.
App- und Online-Tool-Empfehlungen
Im Folgenden habe ich einmal einige Apps und Online-Tools aufgeführt, die Künstliche Intelligenz in der Fotografie nutzen und dir als Hobbyfotograf helfen können. Die Liste hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und kann auch niemals vollständig sein, da (gefühlt) täglich neue Tools, Webseiten und Programme hinzukommen, die KI-gestützte Funktionen beinhalten.
- Luminar Neo
Luminar Neo von Skylum ist bekannt für seine leistungsstarken KI-Tools wie SkyAI, FaceAI und BodyAI. Diese Funktionen ermöglichen es dir, den Himmel in deinen Fotos zu ersetzen, Gesichter zu retuschieren und Körperproportionen anzupassen.
- Prisma
Prisma nutzt KI, um deine Fotos in „Kunstwerke“ zu verwandeln. Die kostenpflichtige App bietet eine Vielzahl von künstlerischen Filtern, die den Stil berühmter Maler nachahmen.






- Lensa
Lensa ist eine Fotobearbeitungs-App, die KI verwendet, um Porträts zu verbessern. Sie bietet Funktionen wie Hautglättung, Hintergrundunschärfe und Farbkorrektur.
- YouCam Perfect
Diese App bietet eine Vielzahl von KI-gestützten Bearbeitungswerkzeugen, darunter automatische Verschönerung, Hintergrundentfernung und Objektentfernung.
- Snapseed
Snapseed von Google ist wohl eine der bekanntesten Smartphone-Apps zur Bildbearbeitung und ist sowohl für Android und iOS verfügbar. Die App nutzt KI, um beispielsweise deine Fotos zu analysieren und automatische Verbesserungen vorzuschlagen. Sie bietet aber auch eine Vielzahl von manuellen Bearbeitungswerkzeugen.



- VSCO
VSCO bietet KI-gestützte Filter und Bearbeitungswerkzeuge, die dir helfen, deine Fotos professionell aussehen zu lassen. Die App ist besonders bei Instagram-Nutzern beliebt. - Afterlight
Afterlight nutzt KI, um deine Fotos zu analysieren und automatische (nachträgliche) Anpassungen vorzuschlagen. Die App bietet auch eine Vielzahl von Filtern und Bearbeitungswerkzeugen. - Remini
Remini verwendet KI, um alte und unscharfe Fotos zu verbessern. Die App kann Details wiederherstellen und die Bildqualität erheblich verbessern. Ein typisches Einsatzgebiet ist die Digitalisierung bzw. Restaurierung von alten Dia-Aufnahmen.
- DeepArt
DeepArt ist ein weiteres Tool, das dir ermöglicht, eigene Fotos hochzuladen und durch KI-gestützte Filter in verschiedene Stile zu verwandeln. Du kannst Stichworte verwenden, um den gewünschten Stil zu beeinflussen. DeepArt nutzt KI und bietet eine Vielzahl von künstlerischen Stilen zur Auswahl, um deine Fotos in Kunstwerke zu verwandeln, ähnlich wie Prisma.

Dieses Bild habe ich in DeepArt mit folgendem Prompt erzeugt:
„Generate a photo showing a red tricycle standing on the surface of Mars. In the background you can see a high mountain on the horizon, another planet and the sun.“
Und dies Bild habe ich mit DeepArt und folgendem Prompt erzeugt:
„Generate a black and white photo of the Brandenburg Gate in Berlin with a little girl standing in the foreground. White doves should be flying in the sky.“
Fun fact: Achtet einmal auf die Anzahl der Säulen des Brandenburger Tores! ; )

- Canva
Canva bietet einen AI Image Generator, mit dem du fotorealistische Bilder erstellen kannst. Du kannst ein eigenes Foto hochladen und durch Hinzufügen von Stichworten das Ergebnis beeinflussen. Canva nutzt verschiedene KI-Modelle wie DALL·E von OpenAI und Imagen von Google Cloud.
- Easy-Peasy.AI
Easy-Peasy.AI ermöglicht es dir, eigene Fotos hochzuladen und daraus fotorealistische Varianten zu erstellen. Du kannst Stichworte eingeben, um das Ergebnis zu beeinflussen. Das Tool unterstützt verschiedene Stile und nutzt Modelle wie DALL-E 3, Stable Diffusion XL und Kandinsky. - Microsoft Designer
Microsoft Designer bietet ebenfalls einen KI-Bildgenerator, mit dem du durch Texteingaben beeindruckende Bilder erstellen kannst. Du kannst deine Ideen beschreiben und die KI generiert daraus fotorealistische Varianten. - Midjourney
Eines der aktuell bekanntesten und innovativsten KI-Tools ist wohl Midjourney, welches ebenfalls Bilder auf Basis von Texteingaben generiert. Es wurde von einem unabhängigen Forschungslabor entwickelt, das ebenfalls den Namen Midjourney trägt. Ursprünglich war der Onlinedienst Discord der einzige Weg, um Midjourney zu nutzen. Seit August 2024, also ganz aktuell, gibt es jedoch die Alternative, Midjourney direkt über die Webseite midjourney.com zu nutzen. Diese neue Möglichkeit macht es einfacher und zugänglicher, Midjourney zu nutzen, besonders für diejenigen, die sich mit Discord nicht wohlfühlen. - Firefly
Adobe Firefly wurde im April 2023 eingeführt und hat seitdem kontinuierlich neue Features und Verbesserungen erhalten. Es ist ein generatives KI-Tool, das Nutzern ermöglicht, durch einfache Textbeschreibungen Bilder zu generieren, Bildinhalte zu füllen oder zu entfernen und benutzerdefinierte Vektorgrafiken und Muster zu erstellen. Firefly ist in verschiedene Adobe-Programme wie Photoshop, Illustrator und Lightroom integriert und bietet Funktionen wie „Text zu Bild“, „Generatives Füllen“ und „Generatives Entfernen“.
Und wie nutze ich jetzt diese Online-Tools?
Ein Grund für die rasante Verbreitung von KI-gestützen Online-Tools zur Bilderstellung oder -bearbeitung ist die einfache Handhabung (Usability). Am Beispiel von DeepArt funktioniert die Nutzung so:
- Beschreibung mit Stichworten: Gib eine Beschreibung des gewünschten Ergebnisses als Text ein und verwende dabei die wichtigsten Stichworte die das gewünschte Ergebnis beschreiben. Es kommt auf den „Prompt“ (Eingabe) an. Je genauer du dem System beschreibst, was du erzeugt oder geändert haben möchtest, desto besser wird das Ergebnis.
Es empfiehlt sich den „Prompt“ in englischer Sprache zu verfasse. In der Regel führt das zu besseren Ergebnissen, da sich mache Tools mit Deutsch oder anderen Sprachen schwerer tun. Wenn du dich im Englischen nicht so sicher fühlst, nutze einfach ein kostenloses Übersetzungstool wie den Deepl Translator.- Parameter festlegen: Als nächstes legst du anhand von Parametern zur Auflösung (Standard oder HD) und zur Generierungsgeschwindigkeit (Speed oder Quality) fest, welches KI-Model wird.
- Stil festlegen: Wähle einen von über 100 Bildstilen (wie Photorealistic Portrait, Manga Panel, Fancy World, etc.) aus. Der „Style“ hat sehr hohen Einfluss auf das Ergebnis. (siehe Beispiel unten)
- Format auswählen: Zum Schluss kannst du optional noch das gewünschte Bildformat wählen. (Hoch- oder Querformat, Seitenverhältnis)
Die KI generiert nun eine Variante (bei anderen KIs werden gleich mehrer Varianten erzeugt) basierend auf den eingegebenen Stichworten, Parametern sowie dem Stil und dem Format. Du kannst das Ergebnis nun herunterladen oder weiter anpassen, in dem du beispielsweise weitere Stichworte hinzufügst oder den Stil änderst.
Die Frau am Fenster – ein konkretes Beispiel
Die folgenden Bilder habe ich mit DeepArt generieren lassen. Als Prompt habe ich „Portrait of a young woman sitting on a chair in front of a window, holding a book in her hands in which she is reading.“ verwendet und verschiedene Bildstile ausprobiert.
Bei den beiden „Fancy Wold“ Stilen habe ich den Prompt jeweils um einen Satz erweitert. Einmal sollte durch das fenster ein Garten zu erkennen sein: „A garden can be seen through the window.“ und einmal wollte ich, dass das Model in die Kamera schaut: „The woman is facing the camera.„




Mit dem identischen Prompt erhalte ich in Midjourney ad-hoc folgende Ergebnisse:




Varianten eines eigenen Fotos
Das folgende Foto habe ich bei einem Kanada-Urlaub am Lake Emerald aufgenommen.

Mit CoPilot (DALL-E) erzeugte Varianten:



Ein weiteres Beispiel: Das folgende Foto entstand bei einem Besuch der Adlerwarte Berlebeck in Detmold:

Mithilfe von Midjourney und dem Prompt „Create a photorealistic image of a flying bird in front of a snow-covered mountain. On the horizon you can see blue sky and the setting sun.“ werden mir in Sekunden folgende Varianten generiert:



Grenzen der künstlichen Intelligenz in der Fotografie
Die Beispiele zweigen, das die Künstliche Intelligenz auch in der Fotografie bemerkenswerte Fortschritte gemacht hat, insbesondere bei der Bildbearbeitung, der automatischen Erkennung von Motiven und der Verbesserung der Bildqualität. Dennoch gibt es klare Grenzen:
- Kreativität und Originalität: KI kann bestehende Muster und Stile analysieren und reproduzieren, aber sie kann keine wirklich originellen oder kreativen Ideen entwickeln. Die menschliche Kreativität, die oft durch persönliche Erfahrungen und Emotionen geprägt ist, bleibt unerreicht.
- Fehlende Kontextualität: KI-Algorithmen können Schwierigkeiten haben, den Kontext eines Bildes vollständig zu verstehen. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen, insbesondere in komplexen Szenen oder bei kulturell spezifischen Inhalten.
- Ethik und Authentizität: Der Einsatz von KI in der Fotografie wirft ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Manipulation von Bildern. Es besteht die Gefahr, dass Bilder so verändert werden, dass sie die Realität verzerren, was das Vertrauen in fotografische Beweise untergraben kann.
- Technische Begrenzungen: Trotz fortschrittlicher Algorithmen sind KI-Tools nicht fehlerfrei. Sie können bei der Erkennung und Bearbeitung von Bildern Fehler machen, die menschliche Fotografen möglicherweise vermeiden würden.
Ist die Bezeichnung “Intelligenz” gerechtfertigt?
Die Bezeichnung “Intelligenz” im Zusammenhang mit KI-Tools ist umstritten. Einerseits zeigen KI-Systeme beeindruckende Fähigkeiten in der Datenverarbeitung und Mustererkennung, die menschlichen kognitiven Prozessen ähneln. Andererseits fehlt ihnen das Bewusstsein, die Emotionen und die Fähigkeit zu eigenständigem Denken, die wir mit menschlicher Intelligenz verbinden.
Während KI-Tools in vielen Bereichen der Fotografie nützlich und leistungsfähig sind, bleibt ihre “Intelligenz” auf spezifische, vorprogrammierte Aufgaben beschränkt. Der Begriff “Intelligenz” ist daher nur in einem sehr eingeschränkten, technischen Sinne gerechtfertigt.
(M)Ein persönliches Fazit
Menschliche Intuition spielt eine entscheidende Rolle in der Fotografie und unterscheidet menschliche Fotografen von KI-gestützten Systemen.
Sicher lässt sich auch die Frage stellen, ob ein künstlich generiertes Bild überhaupt noch etwas mit Fotografie zu tun hat. Wenn ich aber die Vielfallt der Fotografie betrachte, dann fällt es mir schwer, diese Frage mit „nein“ zu beantworten. Schon mit der Einführung der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung haben sich vollkommen neue Möglichkeiten ergeben, die ich zuvor für undenkbar gehalten hätte. Und heute, mit der rasanten Entwicklung der Künstlichen Intellizenz, erleben wir gerade erneut einen solchen „Quantensprung“.
Die KI-gestütze Bearbeitung von Fotos ist dabei eher eine Automatisierung von Arbeitsschritten, wie ich theoretisch auch manuell vornehmen könnte – aber eben nur viel langsamer und nur, wenn ich die entsprechende Applikation und das Kow-How dafür habe. Mit den genannten KI-Tools kann ich ein ansonsten mit Photoshop aufwendig bearbeitetes Bild in Sekunden erzeugen.
Das eigentliche Innovation der „KI in der Fotografie“ ist für mich, die Generierung von völlig neuem Content. Die textliche Beschreibung eines Fotos reicht aus, um ein beeindruckendes Ergebnis zu erzeugen.
Fotografen oder Designer können KI-Tools wie Midjourney nutzen, um ihre kreativen Ideen in fotorealistische Bilder umzusetzen. Dies kann besonders nützlich sein, um Szenen zu visualisieren, die schwer zu fotografieren sind, oder um Inspiration für zukünftige Fotoprojekte zu finden.
Der „kreative Akt“ verschiebt sich bei der Umsetzung von neuen Fotoprojekten auf die Beschreibung, den sogenannten „Prompt“. Welchen Text muss ich „prompten“, um mit einem KI-Tools exakt das gewünschte Bild zu erhalten. Wie in den 1990er Jahren mit dem Aufkommen von Homepages der Beruf des „Webdesigners“ entstanden ist, entwickeln sich gerade eigene Berufszweige rund um das Thema der Künstlichen Intelligenz – wie beispielsweise der des „Prompt Engineers“, welcher präzise Anweisungen für KI-Systeme entwickelt, um gezielte und relevante Ergebnisse in Form von Texten, Fotos oder sogar Videos zu erzielen.
Fotografie ist vielfältig – und mit der Künstlichen Intelligenz noch ein Stück vielfälltiger.
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie künstliche Intelligenz eure Fotografie auf das nächste Level heben kann? Viele von uns nutzen bereits KI-gestützte Apps, oft ohne es zu merken. Von automatischen Bildverbesserungen bis hin zu kreativen Filtern – KI ist längst ein fester Bestandteil unserer digitalen Werkzeuge.
Warum also nicht auch Tools wie Midjourney ausprobieren? Diese KI-gestützten Anwendungen bieten euch neue Möglichkeiten, eure Kreativität auszuleben und beeindruckende Ergebnisse zu erzielen. Im finde, es ist keine Schande, auf solche Hilfsmittel zurückzugreifen – im Gegenteil, sie können eure Arbeit bereichern und euch inspirieren.
Traut euch und entdeckt die faszinierende Welt der KI in der Fotografie! Viel Spaß beim Experimentieren!
Quellenangaben und weitere Informationen
Webseiten und Online-Beiträge zum Thema KI in der Fotografie, auf die ich bei der Recherche zu diesem Beitrag gestoßen bin und als Quelle genutzt habe:
- Unite.AI: Die 10 besten KI-Fotobearbeitungstools (September 2024)
- Piqs.de: Künstliche Intelligenz und Fotografie – wie gut sind die KI-Foto-Apps?
- Grunder.de: KI-Bilder erstellen: Die 4 besten Tools im Überblick
- Chip.de: Midjourney ohne Discord nutzen – das müssen Sie wissen! und AI-imagelab.de: Midjourney ohne Discord: Endlich Bilder über die Webseite generieren!
Diese beiden Beiträge beschäftigen sich ganz aktuell mit der Alternative, Midjourney direkt über die Webseite midjourney.com zu nutzen. - KI in der Fotografie: Eine Ära der digitalen Bildrevolution
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