Canon EOS 70D: Solides Arbeitspferd für Anfänger und anspruchsvolle Fotografen

Review: Canon EOS 70D

Mit der Canon EOS 70D habe ich Anfang 2014 meine Fotoausrüstung um ein weiteres Modell aus der EOS Reihe von Canon erweitert. Zuvor hatte ich schon Erfahrungen mit der EOS 100 (analog) und der EOS 350D gemacht. Auch wenn die EOS 70D im Oktober 2016 bereits durch das Nachfolgemodell 80D abgelöst wurde, möchte ich hier einen persönlichen Langzeit-Erfahrungsbericht geben.

Canon EOS 70D SLR-Digitalkamera (20,2 Megapixel, 7,6 cm (3 Zoll) Display, APS-C CMOS Sensor, Full HD, WiFi, DIGIC 5+ Prozessor) nur Gehäuse schwarz

Im Unterschied zur Vorgängerin 60D brachte Canon Ende 2013 bei der 70D mit dem Touchscreen der 700D, der WLAN-Funktion der 6D und dem schnellen AF-Modul der 7D, ein paar Features zusammen, die bis dahin anderen Modellen vorbehalten waren. Hinzu kam ein völlig neuartiges Verfahren für den Autofokus im Live-Modus und bei Video-Aufnahmen.

Ergonomie und Verarbeitung 

Wer schon eine Canon aus der EOS-Reihe besitzt, wird wie ich feststellen, dass die EOS-Produktrehe hinsichtlich Ergonomie und Verarbeitung kaum Wünsche offen lässt. Äußerlich ähneln sich die aktuellen Mittelklasse-Modelle sehr. Die 70D liegt gut in der Hand, ist auf der Ober- und Rückseite mit vielen nützlichen Bedienelementen ausgestattet und ist – trotz der üblichen Kunststoff-Hülle – robust gebaut.   

Das dreh- und klappbare Display ist mit über einer Million Pixeln hochauflösend und auch Outdoor bei Sonne ausreichend hell, so dass im Live-View-Modus Aufnahmen selbst aus ungewöhnlichen Perspektiven möglich sind, ohne dass Du Dich als Fotograf verrenken musst. Zwar ist die EOS 70D in erster Linie eine klassische digitale Spiegelreflexkamera mit optischem Sucher, ich nutze den Live-View-Modus aber hin und wieder für Aufnahmen in Bodennähe, Makro- und Überkopf-Aufnahmen, Selfies und natürlich bei Video-Aufnahmen.

Ausstattung 

Als erfahrener Hobby-Fotograf hat es mir die EOS 70D von Anfang an leicht gemacht. Dank der verschiedenen Modi konnte ich, dank der zahlreichen Automatik-Funktionen sowohl völlig unbeschwert drauflos fotografieren als auch mit Hilfe der manuellen Einstellmöglichkeiten kreative Projekte umsetzen. Und genau dieses breite Spektrum an Möglichkeiten der 70D nutze ich bis heute.

Die automatische Motiverkennung, bei der die Kamera alles selbstständig regelt und die diversen Automatik-Funktionen sowie Kreativ-Programme unterstützen mich, wenn es einmal, wie beispielsweise im Urlaub oder bei einem Spaziergang, schnell gehen muss und keine Zeit für Einstellungen bleibt.

Canon hat die EOS 70D zwar üppig mit Automatik-Funktionen für das Ad-hoc-Fotografieren versehen, trotzdem richtet sich die Kamera ganz klar auch an anspruchsvolle Fotografen. Egal ob freigestellte Porträts, Langzeitbelichtung, Gegenlichtaufnahmen oder sich schnell bewegende Motive, mit der Programm-, Blenden-, oder Zeitautomatik sowie der manuellen Belichtungssteuerung und dem schnellen Autofokus der 70D lassen sich auch kreative Projekte oder schwierige Aufnahmesituationen bestens meistern.

Bildbearbeitung einen ganzen Strauß an Optionen. Die werden spätestens dann wichtig, wenn Aufnahmen rasch veröffentlicht oder weitergegeben werden sollen. Das geht mit der EOS 70D übrigens drahtlos, die Kamera ist mit einer

Dank der bereits erwähnten WLAN-Funktion kann die Kamera nicht nur Aufnahmen an andere Geräte senden, sondern die EOS 70D lässt sich auf diese Weise auch per „EOS Remote“-App (erhältlich für Android und iOS) mit fast jedem Smartphone oder Tablet fernsteuern.   

Objektiv 

Auch für das Thema „Objektive“ gilt, dass es vorteilhaft ist, wenn man schon eine Canon aus der EOS-Reihe besitzt. Kann man doch alle EF-S Objektive von Canon oder Drittanbietern wie Sigma oder Tamron problemlos auch an der 70D betreiben.

Ich selbst habe die EOS 70D im Set zusammen mit dem Objektiv Canon EF-S 18-55mm 3.5-5.6 IS STM gekauft und konnte meine alten Objektive (u.a. ein Sigma 17-70 mm 2,8-4,0 DC Makro und ein Canon EF 75-300mm 4-5.6 III USM) weiternutzen. Das Kürzel STM in der Bezeichnung des Kit-Objektives steht für Stepping-Motor und bezeichnet die damals neue Art des Fokusantriebs. Er führt den Fokus bei Videoaufnahmen weich und – im Unterschied zum USM-Antrieb – praktisch geräuschlos nach. Außerdem ist das EF-S 18-55mm 3.5-5.6 IS STM, dessen Kunststoff-Bauweise keinesfalls an der Qualität zweifeln lässt mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet, der sich in der Praxis – insbesondere bei Freihand-Aufnahmen – als wirkungsvoll erwies und sich mit einem Schieber am Objektiv deaktivieren lässt.

Bildqualität 

Der Sensor der EOS 70D löst mit 20,2 Megapixel auf, im Vergleich zu den 18,0 Megapixel des Vorgängers EOS 60D und den 24,2 Megapixel des Nachfolgemodels EOS 80D. Megapixel sind natürlich nicht alles, aber bevor ich ausführlich auf die technischen Details eingehe, verweise ich an dieser Stelle auf die hierzu in diversen Fachzeitschriften und im Internet veröffentlichten Testberichte, welche in den nun mehr als 3-jährigen Lebenszyklus der Kamera mit den unterschiedlichsten Objektive erstellt wurden.

Meine Erfahrungen mit der EOS 70D hinsichtlich der Bildqualität sind durchweg positiv. Sowohl Kontrast,  Bildschärfe, Rauschunterdrückung als auch Bildeindruck sind für meine Zwecke mehr als ausreichend. Auch der Hang zu überbelichteten Aufnahmen, welcher der 70D bei der internen Bildaufbereitung nachgesagt wird, stellte für mich in der Praxis kein Problem dar, lässt sich das ja mit einem Handgriff bereits vor der Aufnahme korrigieren. Hinzu kommt, dass ich überall wo es darauf ankommt, sowieso im RAW-Format fotografiere, so dass mir bei der Bild-Nachbearbeitung (beispielsweise mit Adobe Lightroom und/oder Photoshop) alle Möglichkeiten der Optimierung offen stehen.     

Mein Fazit 

Als klassische digitale Spiegelreflexkamera überzeugt mich die EOS 70D mit ihrem guten Handling, dem immensen Ausstattungsumfang, der makellosen Verarbeitungsqualität sowie ihrem schnellen Autofokus. Wer keine Vollformat-Kamera benötigt und über die kräftige internen Bildbearbeitung hinwegsieht oder im RAW-Format fotografiert, der hat mit der EOS 70D ein klassisches Arbeitspferd, das praktisch jede Aufnahmesituation bei der Foto- und Videoerstellung mühelos meistert. 

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