Am Samstag, den 10. August 2019 fand an der Friedrich-Ebert-Str. 181 in Münster der zweite Portrait-Workshop statt. Veranstalter war wieder der Verein Fotofreunde Münsterland e.V. und organisiert wurde der Workshop von Nic Scott , Michael Kickum und mir.

Inhalt und Format
Bei diesem zweiten Workshop ging es um die Portrait-Fotografie mit natürlichem Licht. Wir wollten ganz bewusst auf künstliche Lichtquellen (Aufsteckblitze, Studioleuchten, etc.) verzichten und uns ganz auf das Model, das Posing und den Bildaufbau konzentrieren.
- Objektive: Festbrennweite vs. Zoom (Freistellen, Schärfe, kreativer Prozess). Gibt es die “richtige” Brennweite für Portraits?
- Planung: Modelauswahl, Styling, Schmuck, Make-up, Haare, Emotionen, Ort, Tageszeit
- Posing: Anweisungen, Posen bei Männern und Frauen, Auswahl des Hintergrunds, Wirkung verschiedener Blickwinkel
- Bildaufbau: Vorder-/Hintergrund, führende Linien, Farbkontrast, Zuschneiden von Händen/Füßen
Brennweiten-Effekt auf die Gesichtsform
Die Frage nach der besten Brennweite für Portraits wird häufig gestellt. Woran sollen wir uns bei der Beantwortung der Frage orientieren? An der Brennweite, die berühmte Fotografen üblicherweise gewählt haben oder an der „natürlichen“ Brennweite des menschlichen Auges?
Dan Vojtěch, ein tschechischer Fotograf, hat für seinen Blog eine Bildserie erstellt, bei der er die Brennweite von 20 mm bis 200 mm variiert und alle anderen optischen Faktoren (wie Bildausschnitt und Blende) konstant hielt. Zur Veranschaulichung hat er die Fotos dann noch zu einem animierten GIF zusammengestellt.

Quelle: http://www.danvojtech.cz/blog/2016/07/amazing-how-focal-length-affect-shape-of-the-face/
Das Ergebnis zeigt deutlich, wie verschiedene Brennweiten bei konstantem Bildausschnitt das Aussehen eines Gesichts verändern können. Ist das Gesicht bei 20 mm noch schmal, so wird es mit zunehmender Brennweite immer facher und breiter. Die Ohren und das Haar scheinen weiter nach vorne zu wandern.
„Wichtig ist nicht, welche Brennweite Du für Dein Portrait benutzt, sondern, dass Du Dir über die Auswirkungen der Brennweite bei gleichem Bildausschnitt auf den Bildlook bewusst bist.“
Stephan Rosenberger 😉
Ein weiteres Beispiel, wie die Brennweite das Aussehen des Bildes verändert, findest Du bei imgur.com von CAPSLOCK999. Hier wird deutlich, wie sich auch der Hintergrund durch die unterschiedliche Brennweite verändert.
https://imgur.com/XBIOEvZ
Praktische Übungen
Nach der Theorie am Vormittag ging es am Nachmittag im praktischen Teil um die Umsetzung des Gelernten und der eigenen kreativen Ideen. Dazu haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt und mit drei Models in drei unterschiedlichen Szenen „geshootet“.
- Am Fenster – natürliches Licht von einer “Lichtquelle”
- Dachterrasse – natürliches Licht aus verschiedenen Richtungen; Nutzung von Reflektoren, Diffusoren und Abschattern
- Indoor – Höhenunterschiede nutzen, ggf. mit Requisiten
Wir konnten diesmal für unseren Workshop Anne instagram.com/anne.bdlr, Lorena instagram.com/lorena_1_ und Corinna instagram.com/coco_357_ gewinnen!
Corinna Lorena Anne
Making Of Fotos
Ein paar Ergebnisse
Hier habe ich einmal ein paar Portraits in eine Galerie gestellt, die ich während des Workshops „quasi nebenbei“ gemacht habe. Die Fotos der Teilnehmer, also die eigentlichen Ergebnisse, findest Du hier auf der Homepage der Fotofreunde Münsterland e.V.
Stephan | Corinna Stephan | Corinna F: Stephan | M: Lorena F: Stephan | M: Lorena Stephan | Anne Stephan | Anne F: Stephan | M: Lorena F: Stephan | M: Anne F: Stephan | M: Anne F: Stephan | M: Anne F: Stephan | M: Anne F: Stephan | M: Lorena
Interesse geweckt?
Wenn Du auch fotografierst oder Model bist, dann folge mir @suncase.photo oder den Fotofreunden Münsterland e.V. @fotofreundemuensterland auf Instagram und verpasse keine Ankündigung der nächsten Workshops!
Ein Gedanke zu „Rückblick – Portrait-Workshop in Münster“
Thema: Auswirkung der Brennweite auf den Bildlook
Um Missverständnissen vorzubeugen, hier der Hinweis, dass der oben beschriebene Effekt natürlich mit dem Abstand des Fotografen zum Objekt in Verbindung steht. Nur durch Veränderung des Abstandes zum Model kann der Bildausschnitt bei variabler Brennweite konstant gehalten werden. Oder anders gesagt, muss sich der Fotograf bei einer Brennweite von 200 mm weiter vom Model entfernen, um den gleichen Bildausschnitt zu erhalten.